Giesing, ein Viertel für alle?
Audiovisueller Beitrag
Eine Stadt für alle?
Ja, ist die heutige Stadt nicht für alle? Nein!
Die bisherige und heutige Verkehrsplanung verpasst es durch einseitige Ausrichtung die Bedürfnisse aller Menschen zu erfassen und zu beachten.
Insbesondere der Vorzug der Autos in Flächenverteilung, Routenführung & Routeneffizienz wird den Mobilitätsmustern und Verkehrsmitteln der meisten Menschen nicht gerecht. Je nach Alter, Einkommen, Familienpflichten und Pflegeaufgaben, Geschlecht & Gender, Anstellung, ethnischem Hintergrund gestalten sich die Mobilitätsmuster sehr unterschiedlich. Dies beeinflusst die Wahl des Verkehrsmittels, die Länge der Strecken, das Sicherheitsbedürfnis, die Anzahl der Stopps, die Wegeführung und den generellen Bewegungsrahmen.
Für Gerechtigkeit bei dem Fortkommen mit den verschiedenen Verkehrsmitteln müssen die unterschiedlichsten Personengruppen aktiv miteinbezogen werden, ihre Anforderungen an Mobilität und Stadt gewahrt und insbesondere mit eingeplant und dadurch ermöglicht werden.
So muss die eher stadtteilorientierte Fortbewegung einer älteren Person zu Fuß genauso sicher, eigenständig und effizient möglich sein wie für einen Vater, der seine Kinder aus Kindergarten oder dem Sportkurs abholt, um dann gemeinsam mit ihnen nach Hause zu radln.
Die faire Verteilung von öffentlichem Raum fördert eine lebenswerte Stadt mit den Menschen im Zentrum und als Ausgangspunkt. So können lebenswerte Städte geschaffen werden, die für alle Platz für Aufenthalt und Begegnung bieten und gleichberechtigte und sozial inklusive Mobilität ermöglichen.
Haben wir Dein Interesse geweckt? Seh und höre dazu mehr in unserem Beitrag.
Janina Laube hat Geografie studiert, das veränderte ihren Blick auf die Stadt: wem gehört die Stadt? Wie bewegt sich die Stadt? Der Erfoschung dieser Themen und insbesondere der Gendergerechtigkeit des Münchner Radverkehrswesens widmete die Geographin für ihre Masterarbeit. Seitdem liegt ihr eines sehr am Herzen: eine sozial inklusive und (gender)gerechte Mobilitätswende.
Sarah Leuchtenberg studiert Soziale Arbeit, ist Politik Resort Redakteurin beim Radiosender M94.5 und interessiert sich für Dokumentarfilmregie. Sie erforscht gesellschaftliche Dynamiken und verschiedene Möglichkeiten, gemeinschaftliches Zusammenleben zu gestalten.
Mit Fotografien von Luca Daumüller
- ZeitintervallZukunft
- FormatAudiovisueller Stadtspaziergang